b lef maialtar 1Maria, die Schutzfrau Bayerns - Hochfest am 1. Mai

Der bayerische König Ludwig III. wandte sich während des ersten Weltkriegs an Papst Benedikt XV. mit der Bitte, auch seitens der Kirchenleitung Maria zur Schutzpatronin Bayerns erklären zu lassen und ein bayerisches Marienfest zuzulassen. Papst Benedikt gewährte beide Bitten.


Erstmals wurde der 1. Mai als Festtag der "Patrona Bavariae" im Jahre 1917 eingeführt. Seit dieser Zeit begehen wir jedes Jahr am 1. Mai das Fest Mariens, der Schutzfrau Bayerns in allen bayerischen Diözesen.

Die vielen Marienwallfahrtsorte in unserem bayerischen Heimatland bezeugen eine innige Verehrung der Mutter Gottes.
Seit Jahrhunderten wird sie vom gläubigen Volk als die Schutzfrau unseres Landes angerufen.
Die Feier von Maiandachten im Marienmonat Mai, der besondere Blumenschmuck eines Marienbildes in der Kirche ("Maialtar") sowie das "Maialtärchen" in den Familien  sind typischeb kgue3Hochaltarbild Mariä Verkündigung von Cosmas Damian Asam in der Pfarrkirche Günching Ausdrucksformen einer katholischen Marienfrömmigkeit.
Andachten zu Ehren der heiligen Gottesmutter Maria entstanden als barocke Frömmigkeitsform. Die erste von den Kamillianern durchgeführte Maiandacht fand 1784 in Ferrara statt. Im 19. Jahrhundert verbreitete sich diese Andachtsform von Italien aus und setzte sich weltweit in der katholischen Kirche durch. In Deutschland fand die erste Maiandacht 1841 im Kloster der 'Guten Hirtinnen' in München-Haidhausen statt. Teilweise bis heute ist es üblich, dass auch jede Familie im Monat Mai zu Hause einen „Maialtar” aufbaute: Eine blumengeschmückte Marienstatue etwa im Herrgottswinkel, ein zusätzliches Ave-Maria zum Morgen-, Tisch- oder Abendgebet und der „Engel-des-Herrn” um 12 Uhr gelten als üblich.

Auch in unseren Pfarrgemeinden nimmt die Marienverehrung einen hohen Stellenwert ein.
So ist die Günchinger Kirche schon seit jeher eine Marienkirche (Mariä Verkündigung). Aufgrund von Aufzeichnungen soll sie in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts als Wallfahrtskiche das Ziel zahlreicher Wallfahrer gewesen sein.

b maria 4Lourdesgrotte GünchingIn Günching gibt es neben der Kirche eine Mariengrotte, die eine Abbildung der Lourdes-Grotte in Frankreich darstellt
Jeweils bei der ersten und letzten Maiandacht ziehen die Gläubigen mit dem Kirchenchor in einer Lichterprozession dorthin und richten ihre Bitten an Maria.

Traditionsgemäß pilgert man von Günching aus, seit 1685 am Freitag nach Christi-Himmelfahrt, zu Fuß zur Gottesmutter nach Altötting.
Derzeit machen sich jedes Jahr ca. 250 bis 300 Pilger nach einer gemeinsamen Verabschiedung durch den Ortspfarrer auf den Weg zum größten Marienwallfahrtsort in Bayern.

b altoetting 1Die Ursprünge dieser traditionellen Wallfahrt reichen zurück bis zum 30-jährigen Krieg. Die Glaubensspaltung durch Martin Luther sowie das Pestjahr 1634 und die später drohenden Türkeneinfälle in Europa, veranlassten die Bewohner der westlichen Oberpfalz, eine Wallfahrt zu geloben. Im Jahre 1685 pilgerte man zum ersten Mal zur Gnadenmutter nach Altötting. Seither brechen jedes Jahr am Freitag nach Christi Himmelfahrt die Günchinger um 11:00 Uhr nach dem Segen durch den Pfarrer in der Pfarrkirche zum Gnadenort nach Altötting auf. Noch nie fiel die Wallfahrt aus, auch nicht b kapellenplatz 1Kapellenplatz mit Gnadenkapelle und Stiftskirche während des Krieges. 1945, kurz nach dem Ende des 2. Weltkrieges wagten nur sechs Frauen und sechs Männer den Weg. Die Gruppen waren meist sehr klein, ca. 30 - 60 Leute. Erst in den letzten 50 Jahren wuchs die Gruppenstärke - auch mit vielen auswärtigen Teilnehmern - auf ca. 250 - 500 Wallfahrer an.