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Pfarrgemeinden
Günching und Lengenfeld

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Filialkirche St. Ägidius in Harenzhofen

b ki harenzh 1Die Kanzel bildet einen Teil der Barockausstattung und hebt sich kontrastvoll von dem elfenbeinfarbenen Hintergrund des nördlichen Langhauspfeilers ab. Ihre braungrün melierte Brüstung wird durch Säulchen gegliedert, zwischen denen sich jeweils in Muschelnischen die Statuetten der Evangelisten befinden.

Die dritte Asamkirche innerhalb dieser idyllischen Region an der Schwarzen Laaber ist St.Ägidius in Harenzhofen. Unweit von Günching gelegen, ist die Ortschaft zu Fuß gut erreichbar. Das versteckt am Ortsrand, malerisch inmitten grüner Wiesen stehende Kirchlein ist ein Saalbau zu drei Fensterachsen und wurde ebenfalls von Georg Martin Puchtler von Lengenfeld ab 1693 im Auftrag der Helfenberger Herrschaft errichtet und 1763 durch den Maurermeister Georg Plankl renoviert.Akzentvoll bekrönt ein polygonaler Dachreiter mit Zwiebeldach die westliche Giebelfront. Die Außenwände sind äußerst schlicht gehalten. In starkem Kontrast zu der eher nüchternen Architektur des Außenbaus steht der dreijochige Wandpfeilerraum mit eingezogenem Chor in dreiseitigem Schluss. Er ist ein Juwel des frühen Hochbarock. Die architektonische Konzeption des Raumes ist stilgenetisch den Wandpfeilerkirchen des Traunsteiner Landes gegen Ende des 17. Jahrhunderts von Hans Mayr d.Ä. und den Kirchen des Hochstifts Eichstätt von Giacomo Angelini zuzuordnen. Im Gegensatz zu Puchtlers Kirchen von Günching und Lengenfeld sind hier die schlanken Wandpfeiler mit toskanischen Kapitellen und mehrgliedrigem Kämpferprofil, gemäß des vorgegebenen Raumvolumens, eher zurückhaltend in den Saal einkomponiert. Eine optische Vergrößerung des Raumes wird somit erzielt.Der am 18. Juli 1709 aufgerichtete Hochaltar zeigt im Altarblatt den Patron der Kirche, den W. Ägidius im Gebet. Es ist ein Werk des bekannten Künstlers Hans Georg Asam. Der aus Athen stammende hl. Agidlus verließ im 8. Jahrhundert seine Heimat, suchte die Einsamkeit und wirkte der Legende nach als Einsiedler in den Wäldern Südfrankreichs, wo er von einer Hirschkuh ernährt wurde. Bei einer Jagd wird versehentlich anstelle der Hirschkuh der Heilige durch einen Pfeil getroffen. Auf Sühnebitten des Königs kommt es zur Gründung des Klosters St. Gilles, wo Ägidius der erste Abt wird.Den Chorbogen flankieren zwei Seitenaltäre, die ebenfalls in die Zeit des Hochaltars um 1710 zu setzen sind. Sie sind wie der Hochaltar Zweilsäulenretabel mit verkröpften Segmentgiebeln. Die in düsteren Farben gemalten und wenig Bildtiefe vermittelnden Altarblätter schuf ebenfalls Hans Georg Asam. Der rechte Seitenaltar würdigt den hl. Michael, dessen Rüstung bezeichnet ist mit: 1710 G. Asam. Der linke Seitenaltar ist der Heiligen Familie gewidmet und entstand unter Mitwirkung von Cosmas Damian Asam.