Ehemaliger Mesner Max Sossau verstorbenAm 4. März 2025 ist Max Sossau überraschend verstorben.
Von 2006 bis 2021 war er 15 Jahre Mesner in der Pfarrkiche Mariä Verkündigung Günching.
Am 1. November 2006 hat Herr Max Sossau den Mesnerdienst vom früheren Mesner Herrn Martin Lang übernommen. Aufgrund seines Alters hat er nach 15 Jahren den ehrenvollen Dienst beendet.
Im Rahmen eines Sonntagsgottesdienstes wurde er durch Pfarrer Jan Lamparski und vom Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Anton Lang sowie vom Kirchenpfleger Johann Gruber verabschiedet und erfuhr eine würdevolle Ehrung.
"Der Dienst des Mesners gehört zu den ältesten und bekanntesten Diensten in der Kirche", begann Pfarrer Jan Lamparski seine Laudatio für Max Sossau.
Im Rahmen seiner Dienste hilft der Mesner mit bei der Feier der heiligen Eucharistie, bei Andachten, bei der Spendung von Sakramenten und sorgt für die liturgischen Geräte und Gewänder, die beim Gottesdienst benötigt werden.
Diese verantwortungsvolle Aufgabe setzt nicht nur eine notwendige Sachkenntnis voraus, sondern verlangt auch einen persönlichen Glauben und Opferbereitschaft.
Von diesen Voraussetzungen getragen, hat Max Sossau stets seinen Dienst erfüllt.v. l. n. r.: Johann Gruber, Kirchenpfleger; Max Sossau, Mesner; Jan Lamparski, Pfarrer; Anton Lang, PGR-Vorsitzender
Schon als Ministrant und späteres Mitglied in der KLJB sowie eine jahrelangen Mitarbeit in der Kirchenverwaltung zeichnen seine enge Bindung zur Kirche aus.
In seinen Dankesworten für die 15 Jahre Mesnertätigkeit würdigte Pfarrer Jan Lamparski den zuverlässigen und gewissenhaften Dienst, der von Max Sossau immer mit Freude und äußerster Hingabe vollbracht wurde. So bereitete er nicht nur den Kirchenraum für die Gottesdienste vor, sondern betete auch viele Andachten und Rosenkränze mit den Gläubigen.
Im Auftrag unseres Diözesanbischofs Gegor Maria Hanke wurde der scheidende Mesner durch Pfarrer Lamparski für eine 15jährige Tätigkeit im Rahmen eines Pfarrgottesdienstes mit einer Ehrenurkunde ausgezeichnet.
Außerdem erhielt er ein Bild seiner Heimatkirche - auf Leinen - der Pfarrkirche Günching. Es zeigt die Günchinger Kirche Mariä Verkündigung von der Seite, von der Max Sossau das Gotteshaus regelmäßig betreten hat.
Ehrung durch Bischof Gregor Maria Hanke
Als Dank und Anerkennung für seinen ehrenvollen Mesnerdienst wurde Max Sossau an einem Gründonnerstag von Bischof Gregor Maria Hanke in den Eichstätter Dom zur traditionellen Fußwaschung eingeladen.
Gruppe Fußwaschung; Max Sossau links oben
Mit dem Tod von Max Sossau nimmt auch die Linie Sossau in Günching ihr Ende.
Am Dienstag, den 4. März 2025 ist Max Sossau überraschend verstorben. Damit geht die jahrhundertelange Linie Sossau in Günching zu Ende.
Da Max Sossau nicht verheiratet war und es in seiner Linie keine Nachfolger gibt, verschwindet auch der älteste Hof, der 'Panzerhof' in Günching
Das Adelsgeschlecht von Sossau
Die Linie Sossau ist ein uraltes Adelsgeschlecht, das aus der Chiemseer Gegend stammt. So war der Stammsitz des Geschlechtes 'Sossau' die gleichnamige Halbinsel 'Sassau' im Nordwesten des Chiemsees. 'Sossau' oder 'Sassau' bedeutet 'besiedelte Wasserlandschaft' also Halbinsel.
Erste urkundliche Erwähnung 1135
Eine erste urkundliche Erwähnung des Namens erfolgte mit 'Sassowe' im Jahre 1135. Ein Hans von Sossau übersiedelte 1450 vom Chiemsee nach Dingolfing.
Hans von Sossau wurde in den Adelsstand aufgenommen
Am 5. Juni 1500 wurde er für seine besonderen Dienste für das Reich auf dem Reichstag zu Augsburg durch Kaiser Maximilian I. mit einem Wappenbrief geadelt. Die Linie Sossau weist viele Verzweigungen auf. In unserer Gegend tauchte mit Johann von Sossau ein Zweig der Linie Sossau 1606 in Eschertshofen (war Mühlenbesitzer) auf.
Die Sossau-Linie findet sich dann weiter in Deusmauer im Jahre 1698 mit Andreas von Sossau und 1736 mit Johann von Sossau. 1170 wird auch eine Anna-Maria von Sossau genannt.
Seit 1779 Sossau in Günching
Wann sich erstmals eine Linie Sossau in Günching fand, ist nicht genau belegt. Ein gewisser Panzer von Sossau war Verwalter beim Feldherrn Tilly und besaß einen Hof in Günching, der sehr verschuldet war. Hierauf kaufte Kaspar von Sossau aus Deusmauer diesen Hof (Panzerhof).
Ist der Panzerhof der älteste Hof in Günching?Familienwappen der Linie SossauSeit dieser Zeit wurden auch Ortsadelige 'von Sossau' in Günching genannt. Angeblich ist der Panzerhof der älteste Hof im Ort Günching. Wichtig ist jedoch die Tatsache, dass sich das Majorat (Ältestenerbrecht) der Linie Sossau in Günching befindet. Zu diesem Recht gehört auch die Aufbewahrung des im Jahre 1500 verliehenen Adelsbriefes. Der Anspruch, den damals verliehenen Adelstitel zu führen, besteht heute leider nicht mehr. Dies bezeugt auch das Geburtsregister der Pfarrei Günching. So wurde nach dem Jahre 1820 niemand mehr aus der Familie Sossau mit 'von' eingetragen. Warum der Anspruch auf den Adelstitel nicht mehr besteht, ist heute unklar. Angeblich wurde im
Jahre 1822 eine diesbezüglich fällige Gebühr von 100,-- Mark an das Bayerische Adelsarchiv nicht bezahlt. Der derzeit rechtmäßige letzte Besitzer des Adelsbriefes ist Max Sossau. Damit das Wappen nicht in Vergessenheit gerät, hat Max Sossau einen Ausschnitt seines Wappens der Freiwilligen Feuerwehr zur Verfügung gestellt. Diese führt jetzt diesen Teil offiziell auch als Feuerwehrwappen.
Quelle: Anton Lang in 125 Freiwillige Feuerwehr Günching