Nikolausbesuch im Pfarrheim Günching 2024
Einer der beliebtesten Heiligen für die Kinder in der Adventszeit ist der Nikolaus. Seinen Gedenktag am 6. Dezember kennt wohl jedes Kind.
Das Brauchtum ist aus der Vorweihnachtszeit nicht mehr wegzudenken.
Wie jedes Jahr besuchte der Nikolaus, auf Einladung des Pfarrgemeinderats, auch in diesem Jahr die Kinder im Günchinger Pfarrheim.
Am 05. Dezember 2024 um 17:00 Uhr - am Vortag des Nikolaustags - war es dann wieder soweit.
Gespannt warteten zahlreiche Eltern mit ihren Kleinen an diesem Nachmittag auf sein Erscheinen.
Pfarrgemeinderatsmitglied Teresa Lang bereitete die Kinder auf den ersehnten Besuch vor.
Die vielen Besucher waren ganz Ohr und die Spannung stieg, als Frau Lang ihnen die Legende vom Hl. Bischof Nikolaus mit dem Schiffswunder und seinen guten Taten für die Mitmenschen in der Form eines Kinderkinos erzählte. Dabei durften die Kinder immer dann, wenn das Wort Nikolaus vorkam, mit einem Glöckchen klingeln.
Damit das Warten auf den Besuch des Nikolaus nicht zu lange dauerte, malten die Kinder – mit Hilfe ihrer Eltern - ein buntes Nikolausbild auf einem Pappteller.
Endlich war es dann soweit:
Plötzlich klopfte es an der Tür und der mit großer Spannung erwartete 'Heilige' trat mit seinem Hirtenstab ein.
MIt einem freundlichen Lächeln hieß er die Kinder mit ihren Eltern herzlich willkommen.
In der Form eines Gedichtes überbrachte David Lang im Namen aller Kinder ihm einen herzlichen Willkommensgruß.
Mit Freude über den Besuch sangen jetzt alle das gemeinsame Nikolauslied 'Lasst uns froh und munter sein …'.
Anschließend nahm sich der Nikolaus viel Zeit und riefdie Kinder einzeln zu sich, las ihnen aus seinem 'goldenen Buch' vor und tauschte sich darüber mit ihnen aus. Natürlich belohnte er jedes Kind auch mit den extra mitgebrachten Geschenken.
Wer wollte, durfte sich mit dem Nikolaus einzeln bzw. mit ihren Geschwistern fotografieren lassen.
Zum Abschluss gab es auch noch ein gemeinsames Gruppenfoto.
Zur Freude über den Nikolausbesuch bedankten sich die beiden Kinder Nele Graf und Hannah Thiemig am Ende mit einem Gedicht und einem Geschenk bei dem heiligen Herrn.
Bevor sich dann der Nikolaus von den Kindern mit ihren Eltern selbst verabschiedete, veriet er ihnen, dass sie sich jetzt auf das Christkind freuen dürfen und kündigte gleichzeitig sein erneutes Kommen für das nächste Jahr an.
Was wir über den Bischof Nikoklaus von Myra wissen, ist hier zusammengefasst:
Nikolaus wurde um 280 / 286 in Patara in Lykien, im Süden der Türkei geboren und starb zwischen 345 und 351 in Myra, dem heutigen Kocademre bei Kale in der Türkei.
Er hatte reiche Eltern, lebte in einem prächtigen Haus und konnte sich viel leisten. Aber er war sehr alleine, denn seine Eltern waren schon früh gestorben. Trotz seines Reichtums hatte Nikolaus ein gutes Herz und ein waches Auge für die Sorgen und Nöte der Menschen um ihn herum. Gern verschenkte er deshalb seinen Besitz an Menschen in Armut.
Nikolaus wurde von seinem Onkel - der Bischof war und auch Nikolaus hieß - im Alter von 19 Jahren zum Priester geweiht und als Abt im Kloster von Sion nahe seiner Heimatstadt eingesetzt.
Nach dem Tod seines Onkels pilgerte Nikolaus ins Heilige Land. Nach seiner Rückkehr wählte ihn die Gemeinde zum neuen Bischof von Myra.
Vom heiligen Nikolaus gibt es viele Legenden
Als er eines Tages an einem ärmlichen Haus in seiner Nachbarschaft vorbeiging, in dem drei schöne Schwestern mit ihrem Vater lebten, hörte der Nikolaus Stimmen aus dem Haus:
"Vater", hörte er eines der Mädchen sagen, "ich habe den Mann meines Lebens gefunden und möchte ihn so gerne heiraten." Der Vater antwortete traurig: "Ich weiß das, und auch deinen Schwestern geht es nicht anders. Allein mir fehlt das Geld. Eine Hochzeit ist teuer." Die Familie hatte einmal viel Geld besessen, aber der Vater hatte sich auf Betrüger eingelassen und war bestohlen worden.
Die jüngste Tochter war ein sanftes und kluges Mädchen, sie konnte ihre große Schwester nicht traurig sehen. Deshalb bot sie an: "Vater, verkaufe mich als Sklavin, damit wenigstens meine Schwestern heiraten können." Ihr Vater und ihre Schwestern waren entsetzt: "Wir kannst du nur so etwas vorschlagen?" - "Kommt überhaupt nicht in Frage?" - "Dann bleibe ich lieber alleine!", riefen alle durcheinander. Und damit war das Thema erstmal vom Tisch.
In der nächsten Nacht schlich eine dunkle Gestalt auf das Haus zu. Ein Fenster stand offen und plötzlich klirrte es leise, als ein Gegenstand auf dem Boden des Zimmers aufschlug. Dann lief die Gestalt auf leisen Sohlen davon und niemand im Haus war erwacht. Am frühen Morgen stand die älteste Schwester auf, um Wasser im Hof zu holen. Als sie durch die Wohnstube ging, entdeckte sie ein kleines Ledersäckchen. Sie hob es auf und schaute vorsichtig hinein. Der Anblick verschlug ihr den Atem: Es war voller Gold.
Gleich lief sie zu ihrem Vater und zeigte ihm ihren wertvollen Fund. Der traute seinen Augen kaum und sagte dankbar: "Ein Geschenk des Himmels. Das ist genug Geld, um deine Hochzeit zu bezahlen." Seine Tochter flog ihm begeistert um den Hals.
Auch in der darauffolgenden Nacht landete ein Säckchen voller Goldmünzen in der Stube der Familie. Nun konnte der Mann auch die Hochzeit der zweiten Tochter bezahlen. Der Mann grübelte, wer den ihr Wohltäter sein könnte. Er beschloss: "Heute Nacht bleibe ich wach, vielleicht kommt er ja wieder." Er setzte sich in die Stube und wartete. Der Mond schien ins Zimmer und er konnte die Wolken über den Himmel treiben sehen. Irgendwann schlief er ein.
Mitten in der Nacht klirrte es und mit einem Ruck fuhr der alte Mann auf. Auf dem Boden lag wieder ein Lederbeutel. So schnell er konnte lief er aus dem Haus und sah gerade noch einen Schatten um die Ecke huschen. Mit einem Sprung setzte er der Gestalt nach und erwischte einen Zipfel seines edlen Mantels. Als sich der Mann umdrehte, erkannte ihn der Vater: "Nikolaus", rief er, "du bist unser Wohltäter?" Sogleich wollte er es seinen Töchtern erzählen. Doch Nikolaus lächelte und legte einen Finger an die Lippen.
Am Morgen weckte der Vater seine jüngste Tochter mit der Nachricht, dass nun auch sie heiraten könne. Sie freute sich und fragte: "Weißt Du wirklich nicht, wer uns das Geld geschenkt hat?" Der Mann konnte seine Tochter nicht belügen und erzählte ihr, was er in der Nacht erlebt hatte. Er bat sie, es nicht weiter zu sagen und das Mädchen stand zu seinem Wort. Die drei Schwestern heirateten alle am gleichen Tag und es wurde ein rauschendes Fest, von dem man im Dorf noch lange sprach."
Und deshalb stellen heute alle Kinder am Nikolausabend ihre Stiefel vor die Tür. Fast alle nehmen sich vor, wach zu bleiben und den Nikolaus einmal zu sehen. Geschafft hat es bisher niemand.